
Von der Moränen-Sierra bis zum Sacro Monte di Varallo
Unsere Reise durch Italien begann in der beeindruckenden Moränen-Sierra, einem Gebiet, das seinen Namen den Moränenhügeln verdankt, die während der letzten Eiszeit durch das Schmelzen der Gletscher entstanden und goldhaltige Moränenablagerungen aus dem Aostatal herbei transportierten. Ein Vorgang, dessen Beginn eine Million Jahre zurückliegt. Später wurden die großen Findlinge, die heute zu Hunderten im Park liegen, vom Geröll befreit. Diese Landschaft erinnert überall an die Goldgewinnung, die früher hier betrieben wurde.
Wir haben einen fantastischen Platz zum Übernachten gefunden. Mit kostenlosem Wasser und genügend Schatten, sodass wir die sommerliche Hitze gut überstehen konnten. Der Platz liegt ideal direkt am Eingang dieses Naturschutzgebietes, das uns über schattige Wege zu einem Fluss führt. Dieser Fluss ist bei den Einheimischen als Strandersatz beliebt, und auch wir genossen das erfrischende Wasser – eine willkommene Abkühlung an den heißen Tagen.
Die Natur hält jedoch nicht nur angenehme Überraschungen bereit. Auf unseren Wegen begegnen wir vielen Spinnen, die ihre Netze fleißig über die Pfade gesponnen hatten. Oft entdecken wir die Netze erst im letzten Moment – oder laufen sogar direkt hinein! Was ein Spaß, für den jeweils anderen … 🙂
Doch trotz dieser kleinen Abenteuer haben wir eine tolle Zeit in der Moränen-Sierra.
Unser Weg führt uns weiter in die italienischen Berge, wo wir eine Weite und Freiheit entdecken, die kaum in Worte zu fassen ist. Diese Landschaft ist einfach magisch: Weit und breit kein Mensch zu sehen, dafür die mächtigen Berge in der Ferne und eine Umgebung aus kargem Weidegras, blühender Heide und riesigen Farnen, die uns fast wie in einem Dschungel fühlen ließ, obwohl sie nur etwa einen Meter hoch ist. Diese Abgeschiedenheit und Ruhe macht diesen Ort zu einem der Highlights unserer Reise.
Der nächste bedeutende Halt ist der Sacro Monte di Varallo, ein heiliger Berg und eine der eindrucksvollsten Pilgerstätten Italiens. Dieser Ort, der als eine Art Freilichtmuseum konzipiert ist, besteht aus mehreren Kapellen, die den Kreuzweg Jesu darstellen. Mit ihren detaillierten Fresken und lebensgroßen Statuen bieten sie uns eine beeindruckende aber auch etwas gruselige Erfahrung. Hier können wir auch wunderbar allein auf einem abgelegenen Parkplatz stehen und Wanderungen in der Umgebung unternehmen. Die eigenwillige, aber faszinierende Atmosphäre dieses Ortes hinterließ bei uns einen bleibenden Eindruck.
Obwohl wir normalerweise touristische Hotspots meiden, führt uns unser Weg schließlich doch zum Lago Maggiore. Trotz der Hochsaison finden wir in den Bergen einen ruhigen Parkplatz mit direktem Seeblick. Hier können wir die Nacht in aller Ruhe verbringen und die herrliche Aussicht genießen. Am nächsten Tag wandern wir zu noch besseren Aussichtspunkten, und trotz der Saison herrscht überraschend wenig Betrieb. So können wir die Schönheit des Lago Maggiore in vollen Zügen aufsaugen.
Mit diesem Ort endete unser italienisches Abenteuer. Nun sind wir bereit, unsere Reise fortzusetzen und das nächste Land zu erkunden – gespannt auf die neuen Erlebnisse, die uns dort erwarten.

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